Bürgerbeteiligung „Areal um das ehemalige Josef-Hospital“

Der NABU Delmenhorst reicht hiermit im o.g. Bürgerbeteiligungsverfahren die in der Anlage dargestellten Vorschläge ein.
Zunächst einmal regen wir an, das zukünftige Sanierungsgebiet deutlich ausdehnen. Es sollte den Gesamtbereich zwischen der Langen Straße im Süden und der Weberstraße im Norden sowie der Marktstraße, der Oldenburger Straße, der Ludwig-Kaufmann-Straße und der Mühlenstraße bis Einmündung Gerhard-Hauptmann-Straße im Westen umfassen. Die Vorschläge des NABU Delmenhorst zum Sanierungsverfahren sind auf drei Karten im DIN A 3-Format im Detail dargestellt.
Um das Sanierungsverfahren zu einem nachhaltigen Erfolg für alle Betroffenen zu führen, schlägt der NABU Delmenhorst vor, in einem ersten Schritt einen neuen Generalverkehrsplan für die Innenstadt zu erstellen. Die Idee ist, den Bereich zwischen Bahnlinie im Norden und Langer Straße im Süden frei vom Durchgangsverkehr zu machen (siehe Karte 1: Neuregelung des Durchgangsverkehrs, sowie Karte 2 Detailplanung Verkehr Sanierungsgebiet).
Für den Bereich der Westdelme regt der NABU Delmenhorst die Anlage eines durchgehenden Grünstreifens zwischen der Bahnhofstraße im Osten und der katholischen Kirche im Westen an (siehe Karte 3). Hier schlagen vor zu prüfen, ob der Rückbau der Überbauung im Bereich des alten JHD sowie der Ufermauern sowie die naturnahe Neugestaltung der Uferbereiche im Rahmen einer offenen Ersatzmaßnahme aus einer Eingriffsregelung erfolgen kann. Wir empfehlen dazu, Kontakt u.a. mit der Straßenbauverwaltung des Landes, des Bundes, dem NLWKN, dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt sowie der Deutschen Bahn AG aufzunehmen und dort nach noch offenen Maßnahmen zu fragen.
Im Bereich zwischen Westerstraße und katholischer Kirche schlagen wir vor, die Grünanlage so zu gestalten, dass die imposante Architektur der neugotischen Kirche angemessen in Szene gesetzt wird. Für diesen Bereich können wir uns die Einrichtung einer Außengastronomie vorstellen. Als Vorlage kann hier das Torschreiberhaus in Stadthagen (Landkreis Schaumburg) dienen.

Für die Frage der architektonischen Gestaltung des neu zu bebauenden Gebiets regt der NABU
Delmenhorst an, im Vorfeld der Planung eine Schattensimulation durchzuführen. Durch diese
Maßnahme kann verhindert werden, dass im Bereich der Neubebauung voll verschattete
Bereiche entstehen, die sich potenziell zu Angsträumen entwickeln können. Als Beispiel für einen
voll verschatteten Angstraum verweisen wir auf den Einmündungsbereich Bebelstraße/Schulstraße
sowie den Innenhofbereich der Großwohnanlage Grohner Düne in Bremen-Vegesack. Voll
verschattete Bereiche besitzen eine schlechte Wohn- und Aufenthaltsqualität und tendieren
deshalb oft mittel- bis langfristig zur Verwahrlosung. Eine schon in den Vorbereitungen der
Bauleitplanung integrierte Schattenraumsimulation ist insofern ein erheblicher Beitrag bei der
Kriminalitätsprävention und wird bereits in der Schweiz bei Planungsverfahren angewandt.
Die Vorschläge des NABU Delmenhorst stellen eine erste Grobplanung dar, die auch aufgrund
der kurzen Frist noch keine näheren Details zu weiteren, von uns bereits mitgedachten naturund
umweltschutzfachlichen Aspekten enthält. Gerne stehen wir deshalb für Fragen zur
Verfügung und sind auch gerne bereit, uns im Rahmen unserer Möglichkeiten bei der weiteren
Planung zu beteiligen.
Referat „Umweltplanung und Wasserwirtschaft“
Nicolaus Behrmann

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Übersicht in verschiedenen Karten
Karte 1:
Innenstadtentwicklung Delmenhorst: Entwurf für die Neuregelung
des innerstädtischen Durchgangsverkehrs in Delmenhorst (Innenstadtring)
inkl. perspektivische Entwicklung
Karte 2:
Innenstadtentwicklung Delmenhorst: Detailliertes Verkehrskonzept der
NABU Delmenhorst für die nördliche Innenstadt
Karte 3:
Vorschlag des NABU Delmenhorst zur Anlage eines durchgehenden
Grünstreifens an der Westdelme sowie von Grünzügen im Bahnhofsumfeld
JHD, Innenstadtquartier - Vorschlag NABU
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